News & Infos der FBG Much

Protokoll der Mitgliederversammlung

Protokoll der Mitgliederversammlung

 Protokoll der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Much am 16.05.2024 um 19.00 Uhr in der Mensa im Schulzentrum Much 

Top 1 – Begrüßung

Um 19.10 Uhr eröffnet der Vorsitzende Norbert Büscher die Jahreshauptversammlung der FBG Much für das Jahr 2023 und begrüßt die 38 anwesenden FBG Mitglieder/innen. Besonders begrüßt er Josef Diez, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Much, Fabian Schreder, Betriebs-leiter der Forstverwaltung Nesselrode, Forstdirektor Jörg Fillmann vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, unseren Revierleiter Michael Fobbe, Ina Holtwick vom Steuerbüro Parta, die Leiterin unserer FBG Geschäftsstelle Heike Franz und die künftige Geschäftsstellenleiterin Heike Abraham.

TOP 2 – Feststellung der ordnungsgenmäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit

Herr Büscher stellt fest, dass die Einladung satzungsgemäß und fristgerecht über das Mitteilungsblatt, sowie Einladungen per Mail, sofern die Adresse vorlag und über die Homepage der FBG Much erfolgte. Damit ist die Versammlung beschlussfähig. Dagegen gibt es keinen Widerspruch.

TOP 3 – Bericht des Vorstandes für das Jahr 2023

Der Vorsitzende Norbert Büscher trägt den Bericht für das Jahr 2023 vor.
Heike Franz wird die Geschäftsführung der FBG Much zum 01.07.2024 an Frau Heike Abraham übergeben. Frau Abraham ist seit 2009 Geschäftsführerin der FBG Neunkirchen-Seelscheid und somit mit den Aufgaben in einer FBG vertraut. In der Geschäftsstelle gab es 219 Kontobewegungen. 31 Holzverkäufe wurden in 2023 abgewickelt mit einem Erlös von 76.736,58 € (65.578,40 € Auszahlung an Mitglieder, nach Abzug von 8.385,05 € VermGeb. Nesselrode und 2.259,09 € FBG-Anteil) Für die Geschäftsstelle gab es eine finanzielle Förderung durch das Land NRW von 3,50 Euro/ha Betriebsfläche = 4.256 Euro. Eine direkte Förderung der FBG kam vom Land NRW in 2023 in Höhe von 20.815,30 € (davon 1.275,43 € Erstattung für 2021 und 10.000,00 € vorzeitiger Mittelabruf). Frau Franz erläutert kurz den Ablauf von Förderanträgen in den Richtlinien der direkten Förderung. Im August 2023 gab es eine Lehrfahrt für Mitglieder der FBG, diesmal ins Sauerland. Kernpunkte der Lehrfahrt waren der seit 15 Jahren bestehende Kyrill-Pfad Schanze bei Schmallenberg und die frei lebenden Wisente im Rothaargebirge mit den Auswirkungen für den dortigen Wald. Im Herbst 2023 wurde wiederum eine Pflanzenausgabe auf dem Hof von Mario Trömpert organisiert. Über 18.000 Pflanzen wurden an die Waldbauern abgegeben. Es gibt eine neue Forsteinrichtung. Firma Leonardt wurde von Wald und Holz damit beauftragt. Im Zeitraum vom 1.7.2021 bis 31.12.2023 wurde sie erstellt und im Frühjahr 2024 vorgestellt. Seit 2023 ist die FBG Much wieder Mitglied im Waldbauernverband. Aktuell sind 544 Mitglieder in der FBG Much mit einer Fläche von 1.198 ha Wald. In 2024 gibt es keine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Ziel ist, die Liquidität der FBG zu erhalten.
Zum Bericht des Vorstandes gibt es keine Fragen.

TOP 4 – Jahresabschluss 2023 – Bericht Steuerbüro Parta

Frau Ina Holtwick von der Steuerberatungsgesellschaft Parta trägt den Bericht mit Forderungen und Verbindlichkeiten für das Kalenderjahr 2023 vor. Eine kurze Zusammenfassung der Zahlen und Fakten, die Frau Holtwick präsentierte: Der Unternehmensaufwand betrug 2023 insgesamt 147.496,11 €, der Unternehmensertrag 156.478,32 €. Am 01.01.2023 betrug der Kassenbestand der FBG Much 91.262,79 €, am 31.12.2023 dann 100.245,00 €. Damit konnte das Jahr 2023 mit einem Gewinn von 8.982,21 € abgeschlossen werden. Herr Büscher dankt Frau Holtwick für ihren Bericht zum Jahres-abschluss 2023. Aus der Versammlung kam die Bitte, künftig das Zahlenwerk detaillierter darzustellen, z.B. eine Gewinn- und Verlustrechnung und/oder die Nachvollziehbarkeit einzelner Kostenblöcke. Herr Büscher nimmt diese Anregung auf. Das Zahlenwerk könne auf Wunsch bei der Geschäftsstelle eingesehen werden. Weiterhin wurde angeregt, das Eigenkapital besser zu verzinsen. Herr Büscher erklärte, dass die permanente Liquidität bei Kosten für die Beförsterung, Vermarktung, Pflanzungen und Versicherungen gesichert sein müsse. Öfter seien Vorfinanzierungen von größeren Maßnahmen erforderlich, und deren Umsetzung sei zu gewährleisten. Möglichkeiten einer besseren Verzinsung sollen aber geprüft werden.

Top 5 – Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes

Herr Delling und Herr Dr. von Heydebrand haben die Kasse geprüft. Herr Dr. von Heydebrand trägt den Bericht vor. Es gibt keine langlebigen Wirtschaftsgüter. Die Kasse wurde wegen der vielen Buchungen stichprobenweise und auf Plausibilität geprüft. Herr Dr. von Heydebrand beantragt die Entlastung des Vorstandes. Die Versammlung erteilt dem Vorstand durch Handzeichen einstimmig die Entlastung.

TOP 6 – Wahl der Kassenprüfer

Die Rechnungsprüfer werden für zwei aufeinander folgende Jahre gewählt, ein Rechnungsprüfer soll jährlich wechseln. In 2023 wurde Herr Rudolf Delling erstmalig zum Kassenprüfer gewählt. Herr Dr. von Heydebrand scheidet als Kassenprüfer aus. Herr Büscher schlägt Herrn Sören Thomas als neuen Kassenprüfer vor. Weitere Bewerber zu dieser Aufgabe melden sich nicht. Herr Thomas stellt sich kurz vor. Herr Sören Thomas wird von der Versammlung einstimmig zum neuen Kassenprüfer gewählt. Er nimmt die Wahl an.

TOP 7 – Laubholzvermarktung

Herr Fabian Schreder, Betriebsleiter Forst von der Gräflich Nesselrodschen Forstverwaltung präsentiert dieses Thema. Insgesamt wurden 1.460 fm der FBG Much vermarktet (seit 01.07.2023) ◦ 95 % Nadelholz ◦ 5 % Laubholz (Eiche) Die Holzmarktsituation: Es gibt weniger Kontinuität durch Abhängigkeit vom Weltmarktgeschehen. Kurzfristige Preissprünge von 10 € bis 30 € sind möglich. Aktuell besteht hohe Nachfrage der gängigen Baumarten. Herr Schreder informiert über aktuelle Entwicklungen und Preise einzelner Baumarten Bei der Submission wurden bis zu 600 €/fm für Eiche erzielt. Hiesige Sägewerke passen sich der Situation mit neuen Sortimenten an. Beispiel: Holzwerke van Roje mit ihrer Brettschichtproduktion. Lt. Herrn Schreder „verdursten“ viele Eichen trotz der momentanen Niederschlagsmenge. Dazu kämen zunehmend Schädlinge, wie der Eichenprachtkäfer, der Eichenkernkäfer oder der Werfkäfer. Bei Befall müsse das Holz aus dem Wald. Fazit bei Nachfrage und Preisen momentan: Eiche stabil, Nadel- und Industrieholz stabil, Brennholz stabil bei ca. 80 €. Auch wegen der aktuell guten Preise bei Brennholz appelliert Herr Schreder, die Wälder für die Zukunft „fit“ zu machen. Bodenwälder sollten jünger werden. Er nannte Beispiele: Rotkernbildung bei Buchen über 100 Jahre, oder Weißfäule. Eichen seien im Schnitt über 200 Jahre alt.
Herr Büscher dankt Herrn Schreder für den sehr informativen Vortrag.

TOP 8 – Tätigkeitsbericht Regionalforstamt für die Jahre 2022/2023

Herr Jörg Fillmann und Herr Michael Fobbe tragen den Tätigkeitsbericht vor. In 2023 wurden 2.630 Festmeter Holz eingeschlagen, davon 440 fm Laubholz. Immer noch überwiegen Kalamitätsnutzungen beim Nadelholz. 10 ha neue Kulturen in Zusammenarbeit mit Wald und Holz wurden angelegt mit ca. 20.000 Pflanzen, überwiegend Mischwald aus Laubholz und Nadelholz. 1.500 lfd. Meter Waldwege wurden erneuert. Ca. 18.000 € Fördermittel sind in die FBG Much geflossen. 540 Stunden Beförsterung wurden abgerechnet. Das sind ca. 35.500 € (netto) Beförsterungskosten (für 540 geleistete Stunden), die mit 80 % bezuschusst werden.
Forsteinrichtung:
Herr Fillmann erläutert im Detail die neue Forsteinrichtung. Sie ist eine der Voraussetzungen zur Beantragung von Fördermitteln. Es ist die aktuell vorhandene Analyse der vorhandenen Waldbestände als katastermäßige Besitzstandserfassung. Die Flächen wurden vor Ort begangen. Die Planung ist für 10 Jahre gültig. Der Vorrat an Laubholz beträgt 165.000 Festmeter = 83,4 % und an Nadelholz: 33.000 Festmeter = 16,6 %. Der Zuwachs beträgt gesamt 5.950 Festmeter pro Jahr. Nutzung gesamt sind 30.500 Festmeter in 10 Jahren. Da die Präsentation von Herrn Fillmann zur Forsteinrichtung auf der Homepage der FBG Much eingestellt wird, ist das Protokoll auf die wichtigsten Fakten beschränkt. Wichtig ist, dass alle Waldbesitzenden die freie Entscheidungskompetenz über ihre Waldflächen haben und die Planung für sie unverbindlich ist!
Situation im Wald:
Durch Borkenkäferschäden sind in NRW 65 % (160 000 ha) Fichtenfläche zerstört, im Rhein-Sieg-Kreis 95 % der Fichtenflächen – ca. 6000 ha.
Wiederbewaldungsinitiative von Wald und Holz NRW:
Ziel 1 ist die Wiederbestockung der gesamten Kalamitätsfläche mit Forstpflanzen und Ziel 2: eine Strukturverbesserung durch Überzeugung möglichst vieler Waldbesitzender zum Beitritt zu einem forstwirtschaftlichen Zusammenschluss. Es gibt eine Kalamitätskarte in „Ampel-farben“. An einem konkreten Beispiel aus der FBG Much zeigt Herr Fillmann potentielle Wiederbewaldungsflächen. Durch eine breite Streuung unter Einbeziehung der kostenlosen Naturverjüngung ist eine Risikoverteilung gegeben. Die Kosten einer Wiederbewaldung für 1 ha. belaufen sich am Beispiel für betreuten Kommunal-/Privatwald auf 5.100,– € je ha.
Bisherige Fördermöglichkeiten sind Förderungen als Premiumpaket, Entwicklungspaket und Starterpaket. Herr Fillmann erläutert das Starterpaket. Es beinhaltet eine Wiederbewaldungs-prämie ohne Zweckbindungsfrist! Die Förderung beträgt 800,– € je Hektar. Zu beachten ist: Zuerst den Antrag stellen und den Zuwendungsbescheid abwarten, dann beginnen. Beginn der Maßnahme ist das Einbringen der ersten Pflanze in den Boden. Es gibt keine nachträgliche Förderung.
Die Kultur- und Jungwuchspflege darf nicht vernachlässigt werden. Auch die Wildschadens-problematik wird angesprochen. Als Fazit nennt Herr Fillmann die Leitsätze von Prof. Henrik Hartmann vom Julius-Kühn-Institut: Wälder sind im dynamischen Wandel. – Wald von gestern ist nicht Wald von morgen. – Nachhaltigkeit muss von hinten nach vorne gedacht werden. – Die Zukunft ist ungewiss, aber wir müssen Unsicherheiten gestalten, nicht dagegen angehen. Herr Büscher dankt den Herren Fillmann und Fobbe für ihre umfangreichen Informationen.

TOP 9-Lehrfahrt 2024

Paul Ernst Ludwig hat einen Plan für eine zweitägige Lehrfahrt 2024 erarbeitet und trägt diesen im Detail vor. Termin ist der 8/9. August 2024. Die FBG bietet einmal im Jahr eine Lehrfahrt an (Ausnahme Corona Jahre), im Wechsel eintägig und zweitägig. Diese Fahrt geht zum Naturpark „Eichsfeld-Hainich-Grünes Band“, dem längsten Biotopverbund Deutschlands an die frühere innerdeutsche Grenze bei Bad Sooden-Allendorf. Erstes Ziel ist das Grenz-museum Schifflersgrund in 37318 Asbach. Mittag- und Abendessen sind in Eisenach. Beim Abendessen gibt es ein Luther-Schauspiel. Freitag 09. August geht es zum Nationalpark Hainich, der viele verschiedene Möglichkeiten bietet: U.a. Baumkronenpfad, Urwaldpfad oder eine Ausstellung mit ganz unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Hier haben wir eine Führung durch einen Ranger. Anmeldungen nimmt Mario Trömpert entgegen.

TOP 10 – Vorstandswahlen

In diesem Jahr erfolgen satzungsgemäß Neuwahlen. Der Vorsitzende Norbert Büscher, sein Stellvertreter Mario Trömpert und die Beisitzer Paul-Ernst Ludwig und Martin Steimel kandidieren für eine weitere Wahlperiode von 4 Jahren. Franz Kleff erklärt, dass er aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antritt und bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Norbert Büscher und Mario Trömpert danken Franz Kleff für seine langjährige Arbeit im Vorstand. Norbert Büscher schlägt Achim Schuster als neuen Beisitzer im Vorstand vor. Andere Bewerber für diese Aufgabe melden sich nicht. Achim Schuster stellt sich der Versammlung vor.
Die Wahl erfolgt einstimmig mit Enthaltung der Gewählten.

TOP 11 – Verschiedenes

Mario Trömpert berichtet über die Zusammenarbeit der FBG mit Jägern und der Jagdgenossenschaft. Hier hat sich durch viele Gespräche eine zumeist gute Zusammenarbeit entwickelt Es wurde eine Frage zu Jagdresten gestellt. Diese dürfen unter der Erde im Wald bleiben. Frage zu Eigentümern, im Zusammenhang mit dem Erkennen von Schädlingen: Bei berechtigtem Interesse kann man die Namen der Eigentümer/innen der Nachbargrundstücke beim Katasteramt erhalten. Frage zu Gattern: Bei Schutzgattern gilt die Regel, so lange wie nötig. aber so kurz wie möglich.

Der Vorsitzende Norbert Büscher schließt die Sitzung um 21.40 Uhr, dankt allen Vortragenden, allen Anwesenden für ihre Teilnahme und wünscht eine gute Zeit und einen guten Heimweg.

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